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Thema: Die Klinsi-Story Di Jan 05, 2010 5:07 pm
Auch dieses Board darf meine neue Managerstory bewundern
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1. Teil – „Ohne Fußball ist das Leben nicht schön.“
31.Mai 2009, München
So ziemlich genau einen Monat ist es her – da konnte ich mich noch Cheftrainer nennen. Damals war mein letzter Arbeitstag als Coach des FC Bayern. Gerade einmal 10 Monate war ich dort im Amt und es war nicht unbedingt eine erfolgreiche Zeit für mich. In der Liga hatten wir die Meisterschaft schon so gut wie vergeigt und im Pokal und in der Königsklasse waren wir schon lange raus. Es war also nichts mit dem ersten Titel in meiner Karriere und meinen bis dahin guten Ruf als Trainer hatte ich mit Sicherheit auch nicht verbessert.
Es war jetzt ein Monat, den ich am liebsten schnell vergessen würde. Ich war mit meiner Familie noch in Deutschland geblieben und nicht wie damals nach der WM in Deutschland direkt wieder nach Amerika geflogen. Da, wo ich nach meiner Karriere als Fußballspieler die meiste Zeit meines Lebens verbracht hatte. Stattdessen blieben wir im kalten Deutschland und jeden Tag hatte ich nur den Gedanken „Ohne Fußball ist das Leben nicht schön“ – ich hatte nämlich genau in diesem Monat die Fußballwelt komplett ignoriert. Wer wurde Meister in Deutschland? Keine Ahnung. Was wurde aus meinen Bayern? Keine Ahnung. Was passierte sonst noch so in der Welt des Fußballs? Keine Ahnung. Ich hatte wirklich 1 Monat lang nichts mit dem runden Leder zu tun gehabt. Ich habe in der ganzen Zeit noch nicht mal einen Fußball gesehen und wollte es auch gar nicht, obwohl ich den wohl besten Freund von mir so sehr vermisste. Doch mittlerweile war die Sehnsucht schon wieder da, denn man hatte einfach das Gefühl, dass etwas fehlen würde.
Ich hatte so viel erreicht und so viele tolle Momente erlebt – alle waren mit dem runden Leder verbunden. Damals in Stuttgart begann beide Profikarriere bei den Kickers, wenig später ging es dann zum großen VfB. Ich wurde Torschützenkönig, erzielte das Tor des Jahres und wurde Nationalspieler. Es war eine sehr erfolgreiche erste Zeit in meiner damals noch jungen Fußballkarriere. Ich unterschrieb bei Inter, war von Anfang an Publikumsliebling und wurde wenig später Weltmeister in Italien. Danach erlebte ich in Mailand noch 2 schöne Jahre, bevor es für mich nach Monaco ging. Meine Europakarriere ging weiter in England, genauer gesagt spielte ich für Tottenham. Vielleicht die schönste Zeit meiner Karriere. Am Anfang war ich für alle nur der Diver (Taucher; Schwalbenkönig) und plötzlich war ich durch gute Leistungen der gefeierte Held und machte den Diver sogar zu meinem Markenzeichen.
Der Diver – mein Lieblinstorjubel.
Mit Teddy hatte ich wohl den stärksten Stürmer in meiner ganzen Karriere neben mir – einfach eine unvergessene tolle Zeit. In Deutschland, beim großen FC Bayern ging es weiter für mich. Ich wurde zum ersten Mal deutscher Meister und war der Stürmer überhaupt in Deutschland. Meinen vielleicht größten Erfolg gab es dann 1996. Nach der Weltmeisterschaft 1990 gewannen wir dort die Europameisterschaft und ich war Kapitän des Teams. In Genua ließ ich meine Karriere dann 1998 ausklingen. Ich hatte alles erreicht, was ich erreichen konnte. Es war einfach nur toll.
Meine Trainerkarriere begann dann 2006. Ich wurde Teamchef der deutschen Nationalmannschaft. Am Anfang wurde ich von vielen belächelt, wir verloren 0:4 gegen Italien und für alle war eigentlich klar, dass wir bei der WM in der Vorrunde rausfliegen. Ich machte Lehmann zur Nr.1 und verbannte Kahn auf die Bank. Nur wenige konnten es verstehen, doch es sollte sich auszahlen. Wir spielten eine tolle WM und lösten ein neues Fußballfieber in Deutschland aus. Wir kamen nach tollen Spielen bis ins Halbfinale, wo wir unglücklich an Italien scheiterten und so die WM nur als Dritter beendeten. Wenn man bedenkt, was vor der WM alles geredet worden ist ein toller Erfolg, auf den ich auch stolz sein konnte. Meine Trainerkarriere hatte erfolgreich begonnen, doch dann kam 2 Jahre später die Zeit bei Bayern und damit wären wir wieder da, wo die Geschichte angefangen hatte.
Sonntagmittag, 12 Uhr – wie den ganzen letzten Monat gab es da Mittagessen mit der Familie. Heute gab es Nudelauflauf. Eigentlich dass, was meine Frau Debbie am besten kochen konnte.
Doch ich saß nur am Tisch und schaute Löcher in die Luft. Lust am Essen hatte ich gerade nicht.
Nudelauflauf – eigentlich lecker, nur gerade nicht.
Debbie: Was ist denn los, Schatz? Ist mein Nudelauflauf heute denn nicht gut? Woher soll ich das wissen? Habe ich ihn schon probiert, oder was?
Ich: Mir ist gerade nicht nach Essen. Tut mir Leid, Schatz. Ich stand auf, ging ins Wohnzimmer und lag mich erstmal hin. Was war nur los mit mir? Irgendwas war anders, als die letzten Tage. Nur was?
Meine Familie, also meine Frau Debbie und meine beiden Kinder Jonathan und Leila aßen noch circa 10 Minuten weiter,bevor meine Frau ins Wohnzimmer kam. Ich saß immer noch da, schaute Löcher in die Luft und machte sonst nichts anderes.
Debbie: Aber was ist denn los, Jürgen? Geht’s dir denn nicht gut? Mach den Mund auf und erzähl es mir. Sieht nicht so aus, oder?
Ich: Ach, ich weiß nicht was nicht habe. Ich denke, gleich geht’s schon wieder. Konnte ich ja nur hoffen.
Nachdem mir Debbie noch ein paar aufmunternde Worte gesagt hatte stand ich dann wieder auf. Ich ging hoch, wollte eigentlich ins Zimmer gehen, doch Jonny hielt mich auf.
Jonny: Hey, Paps. Lass mal ne Runde Playsi zocken. Ich bin Bayern, du bist Stuttgart. Na gut. Lust hatte ich zwar momentan nicht, aber ich wollte dann mal nicht so sein.
Ich: Dann komm runter.
Die nächste Stunde verbrachte ich also im Zimmer von Jonny, wo es einige Tore zu bewundern gab. Die meisten Spiele konnte ich natürlich für mich entscheiden. Mit ihm hatte ich dann doch immer wieder meinen Spaß. Um 20 Uhr ging ich dann heute schon früh schlafen. Und zwar ohne was zu Essen und auch sonst nur mit ziemlich schlechter Laune…
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Thema: Re: Die Klinsi-Story Mi Jan 06, 2010 1:35 pm
2. Teil – „Ein wichtiger Besuch ist für dich hier.“
7.Juni 2009, München
Eine weitere Woche im Hause der Klinsmann´s war vergangen. Ich hatte immer noch keinen Kontakt zum Fußball gehabt und wusste immer noch nicht darüber Bescheid, was zum Abschluss der Saison passiert ist. Was heute anstand? Heute Mittag traf ich mich mit Steffen Freund. Ein alter Weggefährte aus der Nationalmannschaft, der ebenso wie ich schon bei Tottenham unter Vertrag stand. Wir blieben stets in Kontakt und sind bis heute gute Freunde. Da er momentan geschäftlich in München ist und wir uns schon lange nicht mehr gesehen hatten bot sich so ein Treffen an. Er ist, anders als ich momentan im Fußballgeschäft tätig. Er arbeitet momentan als Co-Trainer der U20 und war zuletzt Co-Trainer für Nigeria beim Afrika-Cup. Wir trafen uns so gegen ein Uhr in einem Café, in dem wir auch schon früher das eine oder andere Mal eingekehrt sind.
Ich machte mich rechtzeitig auf den Weg, um pünktlich dort zu sein. Auf das Mittagessen um 12 zu Hause konnte ich getrost verzichten. Als ich ankam, saß Steffen schon im Café…
Steffen Freund: Hey, Jürgen. Alles klar so weit? Von dir hat man nach deiner Entlassung ja auch nicht mehr viel gehört. Leider nicht, das stimmt.
Ich: Ach, so lala. Ich würde mir schon wünschen, wieder was im Fußballbereich zu machen. Die Zeit bei Bayern war einfach nicht so, wie sie hätte sein sollen.
Steffen Freund: Am Ende wurden die ja auch ohne dich nicht Meister. Was sagst du denn zum Überraschungsmeister? Der wäre?
Ich: Welcher Überraschungsmeister denn? Haben es die Wölfe etwa gepackt, oder was? Jetzt blieb mir auch nichts mehr anderes übrig, als nachzufragen.
Steffen Freund: Was ist denn mit dir los? Etwa nach der Entlassung kein Fußball mehr gesehen, oder was? Die Wölfe sind tatsächlich Meister geworden. Der Magath hat es echt drauf. Respekt. Das habe ich denen dann beim besten Willen nicht zugetraut.
Meistermacher Magath – und ich habe nichts mitbekommen.
Ich: Der letzte Monat war hart für mich. Da habe ich die Fußballwelt komplett ignoriert, auch wenn es mir schwer fiel. Dass es die Wölfe jetzt tatsächlich geschafft haben überrascht mich schon. Da hat Magath wirklich was vollbracht, was nicht jeder kann.
Nachdem Steffen erfahren hatte, dass ich die letzten Wochen nichts mit Fußball zu tun hatte erzählte er mir die wichtigsten Fakten selber. Es schien doch noch so einiges verpasst zu haben, aber was soll es. Jetzt bin ich ja wieder zurück.
Steffen Freund: Weißt du eigentlich schon das Neuste? Ich habe jetzt auch meinen A-Trainerschein. Beim DFB werde ich jetzt wohl Coach in einem Jugendteam. Und wenn ich da noch ein bisschen Erfahrung gesammelt habe will ich auch bald im Vereinsfußball anfangen. Wo er Recht hat, hat er Recht.
Ich: Echt? Glückwunsch dazu. Bin mal gespannt, was du so daraus machst. Tu mir nur einen Gefallen und gehe nie zu den Bayern. Auch wenn ich bezweifle, dass Steffen ein Angebot von denen bekommen würden.
Steffen Freund: Naja, bis es soweit kommt wird es ja wohl noch etwas dauern. Auch wenn die Bayern zur neuen Saison noch ein Plätzchen frei haben. Es geht ja das Gerücht rum, dass die sich so einen Holländer holen wollen. Holländer? Die können doch gar kein Fußball spielen.
Ich: Stimmt, welche Bundesligavereine haben denn noch alles keinen Trainer für die kommende Saison. Vielleicht werde ich da ja doch wieder interessant, auch wenn mein Engagement in Bayern wirklich in die Hose gegangen ist. Jucken würde es mich schon, es noch mal allen in Deutschland zu zeigen.
Steffen Freund: Wolfsburg, Bayern, Leverkusen, Hamburg, Frankfurt – da gibt es noch so einige Teams, die keinen Coach haben. Würde dich das Ausland nicht mal mehr reizen?
Ich: Ich weiß selbst noch nicht so Recht, wo ich hin will. Ich hab jetzt einen Monat lang gar nichts mit Fußball zu tun gehabt und werde das Ganze ruhig angehen lassen. Im Endeffekt kann ich ja sowieso nicht darüber entscheiden, wo es hingeht. Fakt ist, dass ich so schnell wie möglich wieder ins Trainergeschäft will. Die ganze Zeit zu Hause zu sein wird auf Dauer schon langweilig. So sieht´s aus.
Wir bestellten und beide einen Latte Macchiato und benutzten die weitere Zeit noch ein bisschen für Small-Talk. Wir beschlossen, so ein Treffen schnellstmöglich zu wiederholen und dann musste Steffen auch schon wieder weg. Er hatte heute eine Verhandlung mit dem DFB über seine Zukunft dort.
Ich machte mich nicht wie üblich auf den schnellsten Weg nach Hause, sondern ich gurkte noch ein wenig durch die Stadt rum. Doch wie es so oft war, brauchte es nicht lange bis mein beschissenes Handy klingelte. Ich schaute auf das Display und sah, dass mein Frau mich anrief. Konnte sie es denn nicht mal 2 Stunden ohne mich aushalten?
Debbie: Schatz, wo bleibst du denn? Ein wichtiger Besuch steht vor der Tür, wie der Mann mir sagte. Wichtiger Besuch für mich?
Ich: Das klingt doch interessant. Ich versuche so schnell wie möglich, zu Hause zu sein.
Debbie: Bis gleich, Jürgen.
Und ab ging die Fahrt…
Auch Philipp begrüßte mich freundlich auf der Autobahn.
Ich brauchte mit meinem Tempo gerade einmal 20 Minuten und dann stand ich auch schon vor der Haustür. Und ich staunte nicht schlecht,als ich von außen sah,dass ein für mich unbekannter Mann dort saß. Er hatte einen schicken schwarzen Mantel an und sah so aus,als würde er irgendwas darstellen. Wer war das nur?
Giant 1. Bundesliga
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Thema: Re: Die Klinsi-Story Fr Jan 08, 2010 11:43 pm
3. Teil – Da bin ich wieder – diesmal in England.
7.Juni 2009, München/London/Tottenham
Ich ging noch ein paar Schritte zur Haustür, schloss diese auf und wurde dann auch schon direkt begrüßt. Und das von dem, für mich völlig unbekannten Mann, anstatt von meiner Frau Debbie.
???: Guten Tag, Herr Klinsmann. Ich bin Daniel Levy, meines Zeichens Präsident der Tottenham Hotspurs. Diesen Verein müssten Sie ja noch ganz gut kennen, oder?
Ich: Oh ja, diesen Verein kenne ich sehr gut. Dort habe ich 2 schöne und erfolgreiche Jahre in meiner Karriere vollbracht. Aber was verschafft mir denn die Ehre, dass Sie extra aus London hierher angereist sind?
Daniel Levy: Wie Sie vielleicht wissen stehen wir zur kommenden Saison noch ohne Trainer da, nachdem Herr Redknapp sich wieder anderweitig orientiert. Und da Sie ja momentan auch noch keinen Verein für die kommende Saison haben…
Er unterbrach kurz. Ich hatte ein Lächeln auf den Lippen. Es könnte meine erste Trainerstation im Ausland werden, wenn er nun tatsächlich das sagt, was ich mir wünschen würde.
…, haben wir uns gedacht, dass wir Sie zu ihren alten Wurzeln zurückbringen. Wir wollen Sie zur kommenden Saison gerne als Cheftrainer verpflichten. Sie sind unser absoluter Wunschkandidat und haben uns damals als Nationaltrainer Deutschlands sehr überzeugen können. Die Zeit beim großen FC Bayern war sehr schwer für Sie, das wissen wir. Aber wir sind weiterhin voll von Ihnen überzeugt. Sie sind noch sehr jung und lernfähig. Aber wollen Sie denn überhaupt wieder als Trainer arbeiten? Die Frage stellte sind nun wirklich nicht mehr.
Ich: Wissen Sie, Herr Levy: Ich warte nun schon seit mehren Wochen darauf, dass ich ein Angebot bekomme und endlich wieder als Trainer arbeiten kann. Ich will nicht, wie nach der WM 2006 wieder zurück nach Amerika und eine Pause einlegen – ich will direkt weiter arbeiten. Daher kommt mir Ihr Angebot sehr gelegen. Ich weiß, was ich an Tottenham habe und Sie wissen das wohl auch noch zu schätzen. Daher würde ich sehr gerne als Trainer der Spurs arbeiten.
Daniel Levy: Das freut mich sehr. Ich denke die wichtigsten Dinge sollten wir in England klären. Da mein Flug sowieso in 2 Stunden kommt, könnten Sie ja eigentlich direkt mitfahren, oder?
Ich schaute meine Frau Debbie an. Sie schaute mich an und ich spürte direkt, dass sie einfach nur will, dass ich glücklich bin. Und ich war glücklich, wenn ich jetzt nach England fliegen würde um wieder Trainer zu sein. Und dann auch Trainer der Spurs – da, wo ich tolle Jahre erlebt habe.
Ich: Okay, das geht klar. Ich gehe kurz hoch und hole noch ein paar Sachen für die nächsten Tage. Dann kann es losgehen.
Ich ging mit meiner Frau Debbie hoch und wir packten die wichtigsten Sachen für mich ein. Ich verabschiedete mich noch von meinen Kindern und gab Debbie noch einen Kuss und dann war ich startklar. Meine Familie würde dann in den nächsten Wochen zu mir nach London reisen, wenn alles gut gehen würde.
Mein Weg führte nun weiter zum Flughafen nach München mit Herr Levy. Bei der Autofahrt hatten wir bzw. er mir noch viel zu erzählen. In den gut 10 Jahren, als ich das letzte Mal für Tottenham spielte hatte sich wohl so einiges verändert. Aber das Wichtigste für mich: Ich durfte meinen Trainerstab komplett selbst bestimmen. Und da hatte ich schon direkt einige Kandidaten parat und diese hießen sicherlich nicht Vasquez und auch nicht Martins, denn es war Zeit für etwas Neues.
Nach knapp einer halben Stunde kamen wir am Flughafen München an und dieser war heute doch ziemlich leer. Wir gingen noch in eine nahe liegende Imbissbude, denn auf unser Abendessen mussten wir beide heute verzichten.
Um 19:48 Uhr sollte der Flieger sind dann auch endlich in Bewegung setzen. Wir fuhren mit der Flughansa von München nach London.
Und auf geht´s …
Herr Levy verbrachte den Flug lieber im Schlaf, ich hingegen hatte meine Augen weiterhin offen und war in Gedanken schon Trainer von Tottenham. Doch so weit sind war dann noch nicht. Wir brauchten fast 3 Stunden, bis wir endlich in London angekommen waren. Wir wurden mit dem Taxi abgeholt, das uns zur Geschäftsstelle bringen sollte. Nachdem fast 30 Minuten Stille herrschte zwischen Uns und Taxifahrer machte dieser doch noch seinen Mund auf…
Taxifahrer: Sagen Sie mal, sie Sind doch Herr Klinsmann, oder etwa nicht? Bis heute glaube ich zumindest dieser zu sein.
Ich: Ja, der bin ich. Warum, wenn ich fragen dürfte?
Taxifahrer: Aber was führt Sie denn hier nach London? Sie wohnen doch in Amerika, oder wollen sie nach England ziehen? Wie viel wollte er denn noch wissen? Hätte er doch lieber die ganze Fahrt lange seinen Mund gehalten.
Ich: Lassen Sie das mal mein Problem sein. Und falls Sie es nicht mitbekommen haben war ich letzte Saison Trainer in Deutschland.
Mittlerweile konnte man schon aus der Ferne das Stadion von Tottenham, also die „White Hart Lane“ ganz gut sehen und so war ich von dem Gespräch auch schon sehr abgelenkt. Viel mehr erinnerte ich mich gerade an die alten Zeiten zurück. Ich und Teddy im Sturm als Traumduo. Die Fans, die mich zuerst hassten und dann mehr liebten, als jeden anderen. Der Torjubel, der erst eine Beschimpfung war und dann mein Markenzeichen wurde. Ach, wie war das doch schön – die guten alten Zeiten.
Taxifahrer: Hallo, Herr Klinsmann – ich spreche mit Ihnen. Schrei doch noch lauter.
Ich: Ja, was ist denn los? Sie müssen nicht mein ganzes Privatleben kennen lernen.
Taxifahrer: Das will ich ja auch gar nicht. Aber ich hätte gedacht, sie seien kein Nationaltrainer mehr in Deutschland? Der war ich auch gar nicht.
Doch bevor unser Gespräch noch weitergehen sollte hatten wir unser Ziel schon erreicht. Beim Aussteigen blinzelte ich dem Taxifahrer noch einmal zu, doch dieser fand das alles andere als lustig. Für mich war die Geschichte nun aber abgehakt und ich betritt mit Herrn Levy die Geschäftsstelle. Dieser wäre zwar im Taxi auch wieder fast eingeschlafen, aber Hauptsache er gibt mir jetzt einen ordentlichen Vertrag und dann ist es genug für heute.
Daniel Levy: Ich denke, wir sollten direkt zur Sache kommen. Wie Sie vielleicht mitbekommen haben bin ich nach den zwei Flügeln schon sehr müde und werde gerne schnellstens nach Hause fahren. Zu ihrem Vertrag: Ich habe hier schon einen Vorvertrag hingelegt. Sind Sie damit soweit einverstanden?
Code:
Vertrag bis: 1.7.2011 Grundgehalt: 4.600.000 Euro Siegesprämie: 20.000 Euro Ausstiegsklauseln: -
Ich: Damit kann ich sehr gut leben. Wo kann ich die Unterschrift drunter setzen?
Daniel Levy: Das können Sie hier machen. Den genauen Vertrag gebe ich Ihnen dann in den nächsten Tagen.
Unterschrift – bald sollte ich Trainer von den Spurs sein.
Wir schüttelten uns ziemlich kräftig die Hand und damit war der Vertrag in trockenen Tüchern. Einfach toll,wieder so schnell im Trainergeschäft zu sein. Und das in Tottenham...
Daniel Levy: Das freut mich sehr, dass die Verhandlungen so unkompliziert gelaufen sind und wir mit Ihnen unseren absoluten Wunschkandidaten bekommen konnten. Am 1.Juli werden Sie ihre Arbeit dann beginnen. Bis dahin sollten Sie schon einmal über den Mitarbeiterstab nachdenken und können dann auf mich zukommen. Über die Ziele und Budgets sprechen wir dann in einem Monat. Eine Pressekonferenz werden wir bis dahin natürlich auch noch einleiten.
Ich: Alles klar. Ich werde auf Sie zukommen, wenn ich mit meinen Wunschkandidaten gesprochen habe.
Daniel Levy: Ach ja, die nächsten Tage können Sie hier in den benachbarten Zimmern schlafen. Bis dahin haben Sie dann Zeit eine neue Wohnung für sich und Ihre Familie zu suchen. Diese wird hier dann doch auch bald wohnen, oder?
Ich: Ja, davon kann man ausgehen. Danke, dass ich erstmal hier wohnen kann.
Er führte mich in die benachbarten Zimmer, das schön eingerichtet war. Aber Hauptsache ich hatte schnell ein Bett, denn mittlerweile war ich wirklich müde nach diesem anstrengenden Tag. Wir verabschiedeten uns und dann ging ich auch direkt ins Bett…
Giant 1. Bundesliga
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Thema: Re: Die Klinsi-Story Mo Jan 11, 2010 6:30 pm
[/u][/size] 8.Juni 2009, Tottenham
Die 1.Nacht in Tottenham war vorbei und wirklich lange und gut habe ich dabei nicht geschlafen. Das eigene Bett hatte ich dabei schon ein bisschen vermisst und meine Gedanken waren zum größten Teil schon ganz woanders. Ich dachte bereits die ganze Nacht darüber nach, wie und mit wem ich meinen Trainerstab zusammenstellen wollte. Ich hatte zwar noch 23 Tage Zeit bis zum Amtsbeginn, doch ich wollte die Sache schnellstmöglich klären, denn meine Familie sollte ja schnellstmöglich hierher kommen und ich wollte ja auch noch ein paar Tage mit ihnen hier verbringen, bevor ich weniger Zeit haben würde. Ich kam auf das Ergebnis keinen einzigen Mitarbeiter aus meiner Bayern-Zeit zu übernehmen und ich wollte auch nicht mehr so viele Leute um mich herum haben. Ein deutlich kleinerer Trainerstab wäre mir dieses Mal lieber. Am wichtigsten ist mir mein Co-Trainer. Dort hatte ich zuletzt mit Martin Vasquez eine scheußliche Wahl getroffen, wie es sich am Ende herausstellte. Er kam nicht mit dem Team zurecht und das Team kam nicht mit ihm zurecht und außerdem konnte er sich gar nicht an die deutsche Mentalität gewöhnen. Diesmal sollte das anderes werden.
Da in Tottenham zuletzt zwei Co-Trainer gearbeitet hatten wollte ich diese auch wieder haben. Meine Favoriten waren da schnell gefallen. Beide sind Legenden in Tottenham und haben lange Zeit hier gespielt.
Zitat :
Edward Paul „Teddy“ Sheringham
Mehr als 7 Jahre Tottenham, 236 Pflichtspiele für die Spurs und dabei 96 Tore erzielt. Eine echte Legende und demnach auch vollkommen zu Recht im Hall of Fame Team der Spurs. Zudem wurde er 1995, also ein Jahr nach mir Spieler des Jahres hier. In ganz England ein beliebter Fußball, der stets Sympathie ausstrahlt . Bekannt wurde Teddy vor allem durch das Triple, das er mit Manchester United 1999 gewinnen konnte. Auch in der englischen Nationalmannschaft wurde er 51 Mal eingesetzt. Erst letzten Sommer beendete er im Alter von 42 Jahren seine aktive Karriere bei Colchester United.
Ich hatte in den Jahren von 1994 bis 1995 das Vergnügen mit ihm zusammen zu spielen. Wir verstanden uns auf und abseits des Feldes gut und feierten viele Erfolge zusammen. Nach meiner Zeit in Tottenham sagte ich selber, dass er der beste Mitspieler war, mit dem ich jemals zusammen gespielt hatte. Eine wohl bis heute gerechte Wahl. Der Diver, mein Markenzeichen als Torjubel in Totteham war nicht nur eine Erfindung der Fans, sondern auch eine Erfindung von ihm. Ein toller Typ, den ich mir perfekt als Co-Trainer vorstellen konnte.
Zitat :
Steffen Freund
Steffen spielte von 1998 bis 2003 in Tottenham und kam dabei auf über 100 Premier-League Spiele. Die Zuschauer schätzen ihm vor allem in der Defensive, wo er bei den Spurs vorzüglich spielte. Ebenso wie Teddy wurde er ins Hall of Fame Team aufgenommen. Seine größten Erfolge feierte er allerdings in Deutschland. Für Dortmund absolvierte er knapp 120 Bundesligaspiele und konnte dabei zwei Mal die Meisterschaft, so wie 1997 die Champions-League gewinnen. Seine Karriere beendete der gebürtige Berliner 2004 im Trikot von Leicester City. Seitdem war er als Trainer tätig. Er war bereits Co-Trainer in der U20 und des Nationalteams Nigerias.
Ich selbst lernte ihn im Nationalteam kennen und wurde 1996 mit ihm Europameister in England. Wir verstanden uns sehr gut und pflegen bis heute unsere Freundschaft und treffen uns regelmäßig. Ebenso wie ich ist Steffen verheirat und hat einen Sohn und eine Tochter. Da er bereits Erfahrung im Trainergeschäft wäre er eine echte Alternative als Co-Trainer. Die Fans von Tottenham würden sich sicherlich freuen.
Die beidem als Trainerteam – das wäre perfekt. Es müsste einfach besser laufen, als zuletzt in München. Es konnte eigentlich nicht anders sein. Aber erstmal müsste ich ja beide anrufen und dann Bescheid geben.
Aber bevor ich das tun werde würde ich erstmal frühstücken gehe. Wie ich gestern schon gesehen hatte war hier ganz der Nähe ein kleines Café. Was blieb mir jetzt schon anderes übrig, als mal dort vorbeizuschauen. Als ich raus ging begrüßte ich noch meinen Chef und merkte dabei auch schon, wie mein Magen knurrte. Der Bäcker konnte kommen…
Ich brauchte nicht einmal fünf Minuten und schon stand ich da, vor der Bäckerei oder „bakery“ hier in Tottenham. So weit ich mich erinnern konnte stand die damals, also in der Zeit, wo ich hier gespielt hatte noch nicht. Wenn doch hätte ich sie wohl gemerkt, so sehr wie ich Bäckereien liebte. Als ich die Bäckerei betrat müsste ich mich aber erstmal wieder daran gewöhnen, dass es hier keine Brötchen, Nussecken und Puddingteilchen gibt, sondern Cookies, Toffee, Shortbread und Co. Ich entschied mich für hartes „englisch toffee“ und nahm dazu noch einen kleinen Kaffee für kleines Geld und schon hatte ich mein perfektes Frühstück. Und anders als die Nussecken in Deutschland konnte ich das Ganze sogar noch richtig genießen.
„Englisch Toffee“ original – besser als deutsche Nussecken…
Ich entschied mich noch dazu, meine Frau Debbie und die beiden Kiddies anzurufen und Guten Morgen zu sagen. Debbie versicherte mir zudem, bereits in den nächsten Tagen hierher zu kommen. Vielleicht würde es dann ja auch wieder in diese Bäckerei gehen. Zu empfehlen war sie und ich sah noch viele Leckereien, die ich doch gerne mal probieren würde. Ich nahm noch eine Tüte mit englischen Cookies mit, verabschiedete mich beim Verkäufer und sagte, dass er bereits die nächsten Tage wieder mit mir rechnen konnte.
Doch jetzt standen erstmal wieder anderen Sachen an. Ich brauchte wieder nur knapp fünf Minuten um in mein schönes Büro zu gelangen, dass mir Herr Levy gestern noch gezeigt hatte. Schön groß und nett eingerichtet. Ein Telefon war auch da und dies sollte auch erstmal eingeweiht werden. Die Nummer von Steffen hatte ich ja zum Glück, Teddy würde ich wohl zu Hause besuchen müssen oder so.
Ich: Hey, Steffen. Ich bin es schon wieder, der Jürgen. Die alte Labertasche ließ mich erst gar nicht zu Ende ausreden…
Steffen Freund: Ach, Klinsi. Warum meldest du dich schon wieder so früh? Wolltest du etwa wissen, wie mein Gespräch mit dem DFB gelaufen ist oder wie? Eigentlich weniger.
Ich: Es geht eigentlich um was ganz anderes. Aber sag mal, bist du nun Coach dort bei einer Jugendmannschaft? Wäre jetzt nicht so praktisch, wenn er hier Co-Trainer werden soll.
Steffen Freund: Noch nicht. Aber ich werde wohl zum neuen Jahr die U16 oder U17 vom DFB übernehmen. Aber das war jetzt nicht der wahre Grund für diesen Anruf, oder? Nicht wirklich.
Ich: Nein, um ehrlich zu sein nicht. Rate mal, wo ich bis gerade aufhalte? Nein, nicht in München. Ich bin hier in London, genauer gesagt in Tottenham bei den Spurs. Die wollten mich als Trainer verpflichten und ich direkt gestern mit dem Chef hierher geflogen. Ich werde wohl Trainer hier zur neuen Saison. Klasse, oder? Und du sollst mein Co-Trainer werden, aber das erst im nächsten Schritt.
Steffen Freund: Tottenham? Spurs? Trainer? Du? Wirklich tolle Neuigkeiten. Finde ich Klasse, dass du meinen Ex-Klub nun wieder nach vorne bringen sollst. Danke, dass du mich so schnell informiert hast. Er wollte gerade auflegen, doch dazu sollte es zum Glück nicht kommen.
Ich: Das war ja jetzt noch nicht alles. Ich wollte dich halt fragen, ob du dir vorstellen könntest, als Co hier zu arbeiten? Hoffentlich kommt jetzt ein lautes JA aus seinem Handy heraus geschallt.
Steffen Freund: Da war ich schon genug geschockt und dann auch noch das. Weißt du, dass ich eigentlich nur auf so was gewartet habe. Echt Klasse, dass du dieses Vertrauen in mich steckst. Ich werde mich noch kurz mit meiner Frau besprechen und dann noch mal zurückrufen. Ich würde aber wirklich sehr gerne mit dir zusammen in Tottenham arbeiten. Ich habe es schon immer bedauert, dass wir nie zusammen bei den Spurs gespielt haben. Umso besser, wenn wir dort jetzt als Trainerduo arbeiten würden. Sehr schön – Part 1 wäre damit so gut wie erledigt.
Ich: Das hört sich doch sehr gut an. Du hast bereits Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt, wir kennen und verstehen uns gut und du kennst Tottenham. Das würde meiner Meinung nach perfekt passen. Aber noch was: Ich würde auch gerne Teddy mit ins Boot holen. Wäre das okay für dich?
Steffen Freund: Auf jeden Fall! Mit ihm habe ich ja schon zusammen in Tottenham gespielt und wir haben uns durchaus gut verstanden. Das kann ja was werden. Ich bespreche mich eben mit meiner Frau und rufe dann gleich zurück. Bis gleich!
Das hörte sich doch alles wirklich gut an. Ich wartete knapp 20 Minuten und dachte darüber nach, ob ich neben Teddy und Steffen noch mehr am Trainerstab verändern sollte. Wen könnte ich noch mit ins Boot holen und wer würde noch passen? Nach Steffen´s Rückruf war auf jeden Fall klar, dass ich mit ihm Co-Trainer Nummer 1 im Boot hatte. Er wollte kurz vor dem 1.Juli hier anreisen und dann mit mir die Arbeit übernehmen, wenn er sich vorher mit den Spurs einigen sollte, was ja eigentlich kein Problem darstellt.
Da ich gerade Daniel Levy im Flur gehört hatte entschloss ich mich dazu ihm die neusten News mitzuteilen. Er war auch nicht weit weg und er hatte sofort Zeit.
Ich: Guten Tag. Sie hatten ja gesagt, dass ich mir den Mitarbeiterstab frei aussuchen darf. Ich habe da eben schon mit meinem ersten Kandidaten gesprochen. Steffen Freund, den sie ja noch aus den alten Zeiten kennen dürften würde ich gerne als Co-Trainer hierher holen. Dazu würde ich auch noch gerne Edward Sheringham mit ins Boot holen. Ist das soweit okay für Sie?
Daniel Levy: Das ist gut, dass Sie schon fleißig beim Arbeiten sind. Grundsätzlich sollen Sie entscheiden, mit wem sie gerne arbeiten würden. Steffen und Teddy kenne ich ja noch aus alten Tagen und ich denke, dass würde gut passen. Haben Sie denn auch schon weitere Kandidaten ins Auge gefasst? Damit wäre das auch schon einmal geschafft.
Ich: Nein, vorerst nicht. Den direkten Trainerstab wollte ich mir selber ans Land holen. Die anderen Leute, also Scouts, Fitnesstrainer, Jugendtrainer und Physiotherapeuten würde ich gerne so beibehalten. Es wäre zudem sehr nett, wenn Sie in den nächsten ein Treffen mit diesen organisieren könnten.
Daniel Levy: Das werde ich auf jeden Fall tun. Wenn Sie aber noch weitere Kandidaten ins Auge fassen, müssen sie mir nur Bescheid sagen. Mal sehen.
Ich: Ach, da hätte ich noch eine Frage. Wie sieht es eigentlich mit den bisherigen Transfers für die nächste Saison aus? Man sollte ja wissen, wie sein Team aussieht.
Daniel Levy: Das kann ich Ihnen sagen.
Er ging in sein Büro und stand bereits 20 Sekunden später neben mir. Respekt für sein Alter, so schnell zu sein.
Er zeigte mir eine Liste, wo die bereits feststehenden Transfers draufstanden.
Zitat :
Zugänge: - Jimmy Walker (Torwart, West Ham United) - Sébastien Bassang (Abwehr, Newcastle United) - Kyle Naughton (Abwehr, Sheffield United) - Kyle Walker (Abwehr, Sheffield United) - Nico Kranjcar (Mittelfeld, FC Portsmouth) - Peter Crouch (Sturm, FC Portsmouth)
Abgänge: - Pascal Chimbonda (Abwehr, Blackburn Rovers) - Chris Gunter (Abwehr, Nottingham Forrest) - Gilberto (Mittelfeld, Cruzeiro) - Didier Zokora (Mittelfeld, FC Sevilla) - Kevin-Prince Boateng (Mittelfeld, FC Portsmouth) - Darren Bent (Sturm, AFC Sunderland)
Daniel Levy: Dazu wurden noch etliche Perspektivspieler ausgeliehen und einige Leihgaben kehren wieder zu uns zurück.
Ich: Ich danke Ihnen für die Infos. Die Neuzugänge klingen auf jeden Fall interessant, die meisten Spieler kenne ich gut. Besonders von Krancjar und Crouch erwarte ich mir so einiges.
Ein Grinsi-Klinsi – ein rundum perfekter Tag mit vielen guten Neuigkeiten.
Die nächsten Tage müsste ich dann nur noch die Sache mit Teddy klarmachen, eine Wohnung hier in der Nähe suchen und dann konnte ich die weiteren Tage vor Amtsantritt mit der Familie verbringen.
Giant 1. Bundesliga
Anzahl der Beiträge : 1203 Anmeldedatum : 05.01.10
Thema: Re: Die Klinsi-Story Fr Jan 15, 2010 6:45 pm
5.Teil – Teddy und der Rest der Welt
15.Juni 2009, Tottenham
Es war nun mehr als eine Woche her, als ich erfahren hatte dass ich der neue Chef bei den Spurs werden soll. Eine Woche, in der ich die Stadt schon einmal gut Kennenlernen konnte. Damals, wo ich noch mein Trikot für Tottenham überstreifte sah das hier doch ganz schön anders. Ein Stammcafé hatte ich mittlerweile direkt neben dem Stadion gefunden und war bis jetzt fast jeden Tag gewesen. Auch einige Restaurants in der Innenstadt hatte ich bereits besucht und dies auch sicherlich nicht bereut.
Allerdings dauerte es nun auch nur noch gut 2 Wochen, bis ich mein Amt offiziell antreten würde. Dann hätte ich für so viele Sachen nebenbei sicherlich nicht mehr die Zeit. Eine Wohnung hatte ich mittlerweile gefunden, die knapp 30 Minuten von der Geschäftsstelle entfernt war. Meine Familie sollte noch heute anreisen und wir würden dann dort einziehen. Doch auch Teddy würde ich heute einen Besuch abstatten. Ich hatte die Adresse in den letzten Tagen herausgefunden und ihm bereits mitgeteilt, dass ich heute bei ihm vorbeischauen werde. Den Grund hatte er noch nicht erfahren, wird dies aber noch früh genug tun. Ich konnte nur hoffen, dass er das Angebot annehmen würde. Dann wäre alles gut gelaufen und ich hätte mein Wunschteam an der Seitenlinie für die nächste Saison perfekt gemacht.
Da heute ein stressiger Tag war machte ich mich auch schon ziemlich früh auf dem Weg zu ihm. Meine Familie sollte mit dem Flugzeug etwa um 19 Uhr in London landen, da wollte ich natürlich auch dabei sein. Um halb Zwölf fuhr das bestellte Taxi ab und wir brauchten weit über eine Stunde bis wir im Nordosten Londons angekommen waren. Im Stadtteil „Highams Park“ wohnte Teddy und er wurde auch hier geboren. Ganz in der Nähe wurden auch Fußballspieler wie David Beckham und Colin-Kazim Richards geboren. Also wohl eine Gegend mit viel Talent, was das runde Leder angeht.
Teddy und Becks spielten bereits zusammen in der Nationalmannschaft – außerdem gewannen sie zusammen das Triple mit Manchester United. Ein echtes Dreamteam also.
Nachdem ich aus dem Taxi ausgestiegen bin stand ich auch schon fast vor der Haustür von Teddy. Er schien mich auch schon durch das Fenster gesehen zu haben und schritt zur Tür. Es verwunderte mich gar nicht, dass er nicht in einer Villa wohnte, sondern nur in einem kleinen Wohnhaus. Genauso hatte ich ihn mir auch vorgestellt.
Ich: Tag, Teddy. Schön, dass dieses Treffen so schnell zu organisieren war. Wie geht´s dir denn?
Teddy: Guten Tag, Jürgen. Wir haben uns ja auch schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Das ist doch bestimmt schon 10 Jahre her. Bei mir ist alles klar und bei dir?
Ich: Mir geht es auch bestens. Du weißt ja, dass ich damals ins Trainergeschäft eingestiegen bin. Nachdem ich zuletzt in München entlassen worden bin hat nun Tottenham bei mir angefragt.
Teddy: Was? Du wirst Trainer bei den Spurs, oder wie?
Ich: Ja, das werde ich. Ich bin nun schon mehr als eine Woche hier in England. Meine Familie reist noch heute nach und am 1.Juli beginne ich dann mit meiner Tätigkeit.
Teddy: Echt? Wie krass ist das denn bitteschön? Du und Tottenham – das passt einfach! Glückwunsch dazu schon einmal. Aber jetzt lass uns erstmal an den Tisch neben an sitzen.
Er fragte mich, ob ich einen Kaffee trinken wollte. Ich bejahte und wir setzten uns gemütlich an den Tisch. Die kleine Wohnung war wirklich schön und gemütlich eingerichtet. Einfach ein toller Typ, dieser Teddy.
Ich: Mich hatte das Angebot ja auch sehr überrascht, nachdem ich bei Bayern so klanglos gescheitert bin. Hier hoffe ich jetzt natürlich wieder auf die guten alten Zeiten. Du hast doch letztes Jahr deine Karriere beendet, oder?
Teddy: Ja, ich habe letzte Saison zum letzten Mal gespielt. Ich stand in der 2.Liga bei Doncaster Vertrag und dort lief es eigentlich ganz gut für mich. Aber mit 41 Jahren musste dann auch mal Schluss sein.
Ich: Wie konntest du das nur so lange aushalten? Spätestens mit 38 hätte ich doch keinen Fuß mehr auf den Boden gekriegt.
Teddy: Das ging schon. Ich habe immer das Beste aus mir herausgeholt und wollte jeden Tag noch mehr. Da kann man dann so lange spielen, wie es nur geht. Aber irgendwann ist dann halt auch Schluss. Aber sag mal, kommt dieses Treffen jetzt völlig aus heiterem Himmel?
Ich: Nicht wirklich, ehrlich gesagt. Das Treffen hat schon seine Hintergründe.
Teddy: Und die wären?
Ich: Wie du ja gerade erfahren hast, werde ich ab dem 1.Juli Trainer bei den Spurs sein. Einen Trainerstab braucht man da natürlich auch. Und da habe ich halt auch an dich gedacht. Wir funktionierten als Duo perfekt auf dem Spielfeld und warum sollte das nicht auch an der Seitenlinie klappen. Ich habe mit Steffen Freund, den du ja auch noch von damals kennst einen weiteren Co-Trainer mit im Boot. Er hat auf diesem Gebiet auch bereits Erfahrungen gesammelt. Also, was sagst du?
Teddy schaute sehr nachdenklich und brauchte wohl noch etwas Zeit zum überlegen.
Teddy: Das Ganze kommt natürlich jetzt etwas überraschend für mich und ich fühle mich noch ein wenig überfordert. Weißt du, ich bin jetzt seit einem Jahr raus aus dem Geschäft und wollte mir eigentlich eine Auszeit nehmen und mehr nebenbei unternehmen und wieder Zeit für die Familie haben. Andererseits liebe und lebe ich Fußball. Ich liebe Tottenham und hatte dort mit die schönste Zeit meiner Karriere. Daher ist das Angebot auch sehr reizend für mich. Zudem würde ich erste Erfahrungen im Trainergeschäft sammeln, wo ich irgendwann sowieso hin wollte. Gib mir bitte noch ein paar Tage Zeit, in denen in nachdenken kann und mit meiner Frau darüber reden kann. Dann rufe ich nochmal an und gebe dir Bescheid.
Ich: Das kann ich natürlich verstehen. Ich werde dir die Zeit geben und hoffe dann auf eine positive Antwort. Ich könnte mir wirklich vorstellen, dass wir gut zusammen passen würden.
Teddy: Ich werde es mir wirklich gründlich überlegen. Wir hören dann in den nächsten Tagen von einander.
Wir verabschiedeten uns und dann war auch dieses Kapitel abgeschlossen. Ich konnte nun noch gar nicht sagen, ob es sich für oder gegen Tottenham entscheiden würde. Die Chancen standen fünfzig zu fünfzig Prozent. Aber was wäre, wenn er sich gegen das Amt als Co-Trainer entschieden würde? Wer käme dann dafür in Frage oder würde ich nur mit Steffen arbeiten? Erstmal musste ich abwarten, bis sich Teddy dafür oder dagegen entschieden hatte.
Für mich ging es jetzt eher mit privaten Dingen weiter. Ich wurde abermals vom Taxi abgeholt, das mich dann zum Flughafen nach London bringen sollte, wo meine Familie in knapp 2 Stunden ankommen würde. Die Entfernung bis dorthin war ein Katzensprung und so dauerte es nicht lange, bis ich dort eintraf. Ich beschloss in der Zeit noch etwas Essen zu gehen und suchte mir dafür das schönste Restaurant aus. In einem noblen Steakhouse bekam ich wahrscheinlich das Beste Steak in meinem ganzen Leben reserviert. Einfach köstlich und dazu noch leckeres Gemüse. Das Trinkgeld würde auf jeden Fall höher ausfallen als normalerweise.
Das Beste Steak in letzter Zeit für mich – und ich aß wahrlich nicht wenige davon.
Danach ging es allerdings auch schnell weiter, denn bereits in 10 Minuten sollte meine Familie hier landen. Ich hatte meine Kinder nun schon seit mehr als einer Woche nicht gesehen, Debbie war immerhin noch hier um das Haus mit auszusuchen.
Der Flug war pünktlich und ich sah meine Liebsten bereits von hinten auf mich zulaufen. Jonny war als Fußballer natürlich der schnellste, der mich in die Arme schloss.
Jonny: Hey Paps, lange nicht mehr gesehen. Ich finde es aber gut, dass du nun wieder Trainer bist. Bei den Toten Hosen, oder wie die auch heißen. Wir beide lachten, aber den Verein würde er auch noch früh genug aussprechen können.
Ich: Die Toten Hosen sind eine Musikband, der Verein heißt Tottenham Hotspurs. Aber das wirst du wohl in der nächsten Zeit auch noch lernen. Hoffte ich zumindest.
Jonny: Die Playstation habe ich auch schon mitgenommen. Das war ja wohl das Wichtigste. Da kann ich dann ja dann auch mal mit denen spielen, damit ich die kennen lerne. Wie süß er doch war.
Ich: Das können wir natürlich machen. Wir schlossen uns noch mal meine fest in die Arme und dann kamen die beiden Damen nach gefühlten 10 Stunden auch noch an.
Ich schloss meine Jüngste Leila in die Arme, gab Debbie einen Kuss und dann ging es auch schon weiter. Ich nahm, wie es sich für den Mann gehört die meisten Gepäcksachen ab und wir brachten die Sachen zum Taxi. Dieser sollte uns dann in unser neues Haus bringen, das zumindest die Kinder noch nicht gesehen hatten. Ich hoffte auf jeden Fall, dass ihnen ihr Kinderzimmer gefallen würde. Debbie würde dann in nächster Zeit noch mal nach Deutschland fliegen um die restlichen Sachen zu holen und nach manche Dinge zu erledigen.
Der Abend war auf jeden Fall schön und gemütlich. Wir spielten zusammen und feierten uns ein bisschen in das neue Haus hinein. Auch den Kindern gefiel dies sehr und ich hoffte, dass auch in Zukunft alles so positiv ablaufen würde. Nach einem anstrengenden Tag ging ich später dann auch ziemlich erschöpft ins Bett.